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Kategorie: Blog

Oracle-Experte Günther Stürner im Gespräch mit Bernd Frost, Head of Consulting PITSS GmbH

Oracle-Experte Günther Stürner
im Gespräch mit Bernd Frost,
Leiter Consulting PITSS GmbH

Im Dienste erfolgreicher Kunden

Bernd Frost ist Mitglied des Management-Teams der PITSS GmbH, Stuttgart, und verantwortet den Bereich Consulting.

PITSS ist eines der führenden Softwarehäuser, spezialisiert auf die Analyse und Modernisierung von Oracle Forms und Oracle Reports Systemen. Die Produkte und Dienstleistungen von PITSS werden weltweit angeboten.


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Günther: PITSS wurde 1999 vom heutigen Geschäftsführer Andreas Gaede gegründet. Darf ich zunächst fragen, wofür die Abkürzung PITSS steht?

Bernd Frost: Die Abkürzung steht für Professional IT Software and Services. In den Anfängen von PITSS meldeten sich unsere Kollegen noch in der ausgesprochenen Form am Telefon, bis der lange Name durch die Abkürzung „PITSS“ ersetzt wurde. Heute wissen unsere Kunden nicht mehr, wofür die Buchstaben stehen. Viel wichtiger ist jedoch, dass die Idee, die hinter diesem Namen steht, ohne Unterbrechung weiterverfolgt wurde und nach wie vor beschreibt, was wir tun und in den Visionen und Mission Statements gut zum Ausdruck kommt: „Software entwickelt Software“ und „Vereinfachung von Komplexität“.

Bereits ein Jahr nach der Gründung von PITSS wurde das Produkt PITSS.CON auf den Markt gebracht. Mit PITSS.CON war es möglich, die ORACLE FORMS Software nicht nur zu analysieren und zu visualisieren, sondern auch zu optimieren. Mit jedem Release kamen weitere Funktionen hinzu, zunächst Funktionen zur Automatisierung des ORACLE FORMS Upgrades und später der Migration nach ADF, relativ früh wurde auch die Migration nach ORACLE APEX unterstützt und parallel dazu Lösungen zur Modernisierung von ORACLE Reports.

Günther: Als Consultingleiter sind Sie verantwortlich für das zweite S“ von PITSS, Services?

Bernd Frost: Ja, mein Bereich sind die Projekte, die wir für Kunden durchführen. Vom Angebot bis zur Abnahme. Von kleinen Projekten bis hin zu sehr großen Projekten; von Projekten um die Ecke bis hin zu Projekten in den USA oder sonstwo auf der Welt. Wir sind zwar kein sehr großes Unternehmen, aber unsere Softwareprodukte und Dienstleistungen sind nicht nur lokal gefragt.

Günther: Sie haben lange Zeit im Beratungsumfeld bei IBM gearbeitet. Was hat Sie motiviert oder inspiriert, den Bereich Consulting bei PITSS zu übernehmen?

Bernd Frost: Dies ist eine Mischung aus meiner persönlichen Geschichte und dem, was PITSS als Unternehmen bietet. Die Gründer von PITSS und ich haben in den Anfangsjahren unserer IT-Karrieren gemeinsam in einem Stuttgarter Softwarehaus ein ERP-System auf Basis der ORACLE-Datenbank und ORACLE FORMS entwickelt und bei Kunden implementiert. Obwohl sich unsere beruflichen Wege trennten, blieben wir immer in Kontakt und so kannte ich die Höhen und Tiefen aus der Geschichte von PITSS und das machte mir Lust auf eine erneute Zusammenarbeit.

Neben der emotionalen Aufregung, „zurück in die Zukunft“ gehen zu können, gab es auch objektive Gründe: Die Leistungsfähigkeit eines Produktes wie PITSS.CON eröffnet unglaubliche Möglichkeiten, vor allem beim Einsatz in Projekten. Außerdem ist es viel spannender und befriedigender, in einem kleinen Unternehmen an einer Erfolgsgeschichte zu arbeiten als in einem viel größeren.

Günther: Welche Art von Projekten führen Sie mit Ihren Teams durch?

Bernd Frost: Im Januar 2023 veröffentlichte Gartner den Artikel: „How to Choose the Right Approach for Application Modernization and Cloud Migration„ (Anmerkung zur Quelle: 23. Januar 2023- ID G00772600- By Stefan Van Der Zijden, Howard Dodd“). Darin werden erwähnt: Rehost, Replatform, Rearchitect, Rebuild, Replace.

Als PITSS haben wir nicht nur für jede der genannten Alternativen die richtigen Produkte und Dienstleistungen, sondern wir haben und hatten auch Projekte, die wir mit unserer Methode und mit unseren Expertenteams durchgeführt haben. Wir haben auch einen zusätzlichen Begriff geprägt, Regain, um auszudrücken, dass wir auch für Kunden, die noch nicht mit einem der anderen Schritte beginnen wollen, das richtige Angebot haben. Darunter verstehen wir Projekte, die sich auf die Optimierung von Forms-Anwendungen konzentrieren. Hier werden bestehende Forms-Anwendungen mit PITSS.CON analysiert, Schwachstellen und Fehler lokalisiert und behoben. Dies gilt auch für Oracle Reports Anwendungen. Hier gehen wir in gleicher Weise vor.

Diesen Prozess kann man sich als einen periodisch wiederholbaren Ringprozess vorstellen. Idealerweise ist dieser Prozess in den Entwicklungsprozess integriert. Dabei sind wir in der Regel in den ersten Projekten als Beratungspartner involviert und die späteren Optimierungen werden von den Kunden selbst durchgeführt. Hierauf soll Regain Bezug nehmen: Der Kunde erhält die volle Kontrolle über seine Anwendung zurück.

Bei allen Projekten spielt der Einsatz unserer PITSS.CON Produktsuite eine entscheidende Rolle.

Günther: Der Kunde hat also Ihren „Werkzeugkasten“ gekauft und benutzt ihn selbst?

Bernd Frost: Ja, das ist ein typisches Szenario, das viele Kunden auf genau dieselbe Weise nutzen. Der Kunde kauft unser Produkt und setzt es mit seinem Team ein. Am Anfang wollen viele Kunden Unterstützung von PITSS-Experten oder dass wir bestimmte Aufgaben übernehmen. Später ist die Unterstützung durch Experten oft ausreichend.

Günther: Sie haben andere Anwendungsfälle erwähnt…

Bernd Frost:Bleiben wir im Rahmen des Begriffs Regain. Dazu gehört auch das Forms-Upgrade. Diese Einsätze waren vor Jahren das Brot-und-Butter-Geschäft von PITSS und, wie oben erwähnt, eine der ersten Funktionen der PITSS.CON-Produktsuite. An dieser Stelle lohnt es sich, ein wenig auf die Funktionsweise von PITSS.CON einzugehen.

Nur wenn die Kundensysteme im Detail verstanden werden, ist es möglich, Zusammenhänge, automatische Optimierungsschritte und ein hochautomatisiertes Upgrade darzustellen. Um dieses Verständnis zu schaffen, liest PITSS.CON die Quelldateien der Kundenanwendung ein. Ein Parser bricht diese auf und speichert alles im PITSS.CON DataCube. Alle PITSS.CON Produkte arbeiten auf Basis der Daten – wir sagen gerne „das Wissen“ – im DataCube.

Mit diesem Wissen können wir:

  • Durchführen und Visualisieren von Quellcodeanalysen sowie von Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Anwendungskomponenten.
  • Code optimieren, um die Wartbarkeit zu erhöhen und die damit verbundenen Kosten zu senken, indem z. B. ungenutzter Code erkannt und automatisch entfernt wird. In langjährig gewachsenen Anwendungen ist ein toter Codeanteil von bis zu 30 % keine Seltenheit.
  • Redundanzen erkennen, aufzeigen und deren Entfernung vereinfachen, und auch die Geschäftslogik automatisch aus den FORMS-Modulen in die Datenbank verlagern.
  • Neuen Code generieren – das ist die Aufgabe unserer Code-Modeler. Der einfachste Fall ist der Forms to Forms Modeler, der den Code in einer neueren FORMS-Version generiert. Wir können aber auch Codefragmente in anderen Technologien generieren und damit Migrations- und Modernisierungsprojekte erheblich beschleunigen. Code-Modeler in anderen Technologien sind ORACLE Reports to Jasper und FORMS to APEX.
  • Geschäftsprozesse in Kundenanwendungen erkennen und visualisieren und so die Grundlage für die Verbesserung der Geschäftsprozesse schaffen, die in einer Anwendung abgebildet sind.

Mit diesen Fähigkeiten können wir die Effizienz bei allen oben genannten Arten von Migrations- und Modernisierungsprojekten erheblich verbessern. Das sage nicht nur ich, sondern das können Sie auch auf unserer Homepage im Abschnitt Referenzen nachlesen.

Günther: Meinen Sie also mit Migrations- und Modernisierungsprojekten einen Technologiewechsel von Forms oder Reports zu einer anderen neuen Technologie?

Bernd Frost: Ganz genau. Viele Forms-Kunden überlegen derzeit, ihre Forms-Anwendungen auf Oracle APEX zu migrieren. Wenn es um Berichte geht, wird Jaspersoft bevorzugt.

Günther: Solche Migrationsprojekte sind nicht gerade einfach. Warum gehen die Kunden einen solchen Schritt?

Bernd Frost: Forms-Anwendungen sind im Oracle-Umfeld weit verbreitet und oft sind es die Kernsysteme, die in dieser Technologie implementiert sind. FORMS ist eine Technologie, die es seit den 1990er Jahren gibt, und obwohl sie immer weiterentwickelt wurde, stellt sich nun die Frage, ob sie langfristig die geeignete Technologie bleibt.

Wir wissen von Kunden, dass es eine gewisse Unsicherheit gab, ob FORMS 14 tatsächlich kommen würde und wie lange die Technologie in der Wartung sein würde. ORACLE hat diese Frage nun beantwortet. Da Kernsysteme mit vielen hundert FORMS-Modulen unterschiedlicher Größe und Komplexität nicht mit einem Fingerschnippen auf eine neue Technologie umgestellt werden können, ist die Antwort auf die Frage: „Sollten wir die Zeit, die uns FORMS 14 gibt, nutzen, um schrittweise und geplant auf eine neue Technologie umzusteigen?“ ist ein klares ‚Ja‘. Es geht hier nur um die Betriebssicherheit für die nächste Zeit.

Darüber hinaus bietet APEX von Haus aus Funktionalitäten, die in FORMS nicht verfügbar sind. Die Verwendung von Anwendungsteilen auf mobilen Geräten ist ein gutes Beispiel. Funktionen wie künstliche Intelligenz werden von ORACLE in APEX bereitgestellt, nicht mehr in FORMS. Die Kunden, die so etwas nutzen wollen, um die Effizienz sowohl in der Anwendungsentwicklung als auch in den von der Anwendung unterstützten Geschäftsprozessen zu steigern, müssen aktiv werden. Und da APEX einen ähnlichen Ansatz wie FORMS verfolgt, ist es nur logisch, daß APEX als die neue Zieltechnologie gesehen wird. Darüber hinaus kann die bereits in der ORACLE-Datenbank implementierte Geschäftslogik einfach weiter verwendet werden. Das macht den Umstieg noch attraktiver. 

Migrationsprojekte sind zwar anspruchsvoll, aber in der Regel wesentlich kostengünstiger und risikoärmer als eine komplette Neuentwicklung. Außerdem kann der Einsatz von Mitarbeitern bei Migrationsprojekten deutlich geringer sein als bei Neuentwicklungsprojekten. Das spart nicht nur Kosten, sondern die Kunden können sich weiterhin auf ihr Geschäft konzentrieren und trotzdem ihre IT-Anwendungen auf den neuesten Stand bringen. Mit unserem Ansatz, unseren erstklassigen Produkten und der Erfahrung unserer Teams können wir sicherstellen, dass wir das Projekt zum vertraglich vereinbarten Zeitpunkt abschließen und dem Kunden zu diesem Zeitpunkt ein betriebsbereites und modernes System übergeben können.

Und noch etwas ist wichtig. Wir müssen diese Projekte nicht als Big-Bang-Projekte abwickeln. Ein Parallelbetrieb von bestehenden Forms und neuen APEX-Modulen, alten und neuen, ist möglich. Das wird auch oft von Kunden gewünscht und von uns als Vorgehensweise empfohlen. Es funktioniert!

Günther: Wie gehen Sie bei solchen Projekten vor? Wenn sich heute ein Kunde bei Ihnen meldet und sagt, dass er eine Forms-Umgebung hat, die als zentrale Unternehmensanwendung von einer Vielzahl von Anwendern genutzt wird und plant, dieses gesamte System durch APEX zu ersetzen. Welche Schritte unternehmen Sie dann?

Bernd Frost: Zunächst analysieren wir die Anwendung mit Hilfe von PITSS.CON. Dann wissen wir, wie komplex die Anwendung ist und welche Besonderheiten sie aufweist. Daraus können wir den Migrationsaufwand ableiten. Das Ergebnis präsentieren wir dem Kunden und schlagen vor, wie PITSS die Migration durchführen würde, wenn wir damit beauftragt würden. Dies ist ein standardisierter Prozess, den wir innerhalb von zwei Wochen durchführen können.

Der Kunde entscheidet dann, ob er nur unser Produkt und ggf. Start-up-Support kauft oder ob er die Migration durch PITSS durchführen lässt, oder eine Mischform. Entscheidet sich der Kunde, die Migration durch PITSS durchführen zu lassen, klären wir die Parameter: Big Bang oder clusterweise Migration, Migration oder Modernisierung, und Dauer. Mit diesen Parametern und den Ergebnissen der Analyse unterbreitet PITSS ein Angebot und nach der Vertragsunterzeichnung beginnt das Projekt.

Wir verwenden in dem Projekt unsere bewährte Methode. Wie es sich für eine ordentliche Methode gehört, enthält sie nicht nur eine Beschreibung dessen, was in welcher Reihenfolge zu tun ist, sondern ist auch mit einer Beschreibung des „Wie“ unterlegt. So können wir neue Teammitglieder schnell in das Projekt integrieren.

Günther: Und wie viel kostet es? Wie legen Sie den Preis fest? Bei Festpreisprojekten muss man sich sehr sicher sein, was man tut!

Bernd Frost: Der Preis hängt von den oben genannten Faktoren ab. Bei der Analyse ermitteln wir die Komplexität der Anwendung in sogenannten Gewichtspunkten. Dies ist vergleichbar mit den Story Points von SCRUM. Der Hauptunterschied besteht darin, dass PITSS die Gewichtung mit einem Algorithmus berechnet, der auf die detaillierten Daten der Anwendung angewendet wird, die im PITSS Data Cube gespeichert sind. Bei SCRUM schätzen und vergeben die Entwickler die Story Points entlang der Fibonacci-Folge. Für Neuentwicklungen gibt es keine andere Möglichkeit, aber bei der Migration einer bestehenden Anwendung kann dies sehr viel präziser durchgeführt werden.

So können wir auch Festpreisprojekte anbieten, wenn auch die anderen Parameter passen. Wenn der Umfang klar ist und die gewünschte Dauer in einer Größenordnung liegt, die wir bewältigen können, dann können wir mit gutem Gewissen einen Festpreis anbieten.

Günther: Andere Unternehmen sind ebenfalls in diesem Marktsegment tätig. Worin besteht der Hauptunterschied des PITSS-Ansatzes im Vergleich zur Konkurrenz?

Bernd Frost: Ich möchte zunächst noch einmal betonen, dass es sich um die Migration oder Modernisierung einer bestehenden Anwendung handelt. Diese Anwendung wird heute zur Abbildung der Geschäftsprozesse eines Unternehmens genutzt. Die Anwendung sollte auch die Geschäftsprozesse nach der Migration oder Modernisierung abbilden.

Warum betone ich das? Es gibt immer wieder Berater in der IT, die den Kunden erklären, dass sie einen großen Fehler machen, wenn sie nicht gleichzeitig mit der IT-Maßnahme alle Geschäftsprozesse auf den Prüfstand stellen und im Idealfall ändern/optimieren. Es vergeht keine Woche, in der ich nicht auf LinkedIn Artikel mit diesem Ratschlag finde. Wenn das gemacht wird, wird zunächst mit einem unbekannten Umfang gearbeitet. Die neuen Geschäftsprozesse müssen erst im Unternehmen entwickelt und abgestimmt werden. Dann befindet man sich in einem Neuentwicklungsprojekt und nicht mehr in einem Migrations- oder Modernisierungsprojekt.

PITSS berechnet die Migrationskosten auf Basis der bestehenden Anwendung mit einem über die Jahre kontinuierlich verbesserten Algorithmus. Dabei berücksichtigen wir die Optimierungsmaßnahmen, die mit Hilfe der PITSS.CON Produktsuite durchgeführt werden können: Entfernen von totem Code und Redundanzen, Verlagerung der Geschäftslogik in die Datenbank, Ignorieren von FORMS-Code, der in APEX nicht mehr benötigt wird, weil APEX dafür Standardfunktionen hat. Wir berücksichtigen auch die Einsparungen durch die Generierung von Codefragmenten in der Zielarchitektur, die mit dem PITSS.CON FORMS2APEX Modeler erreicht werden. Daraus ergibt sich eine verlässliche Komplexitätszahl. Multipliziert mit einer Velocity errechnen wir den Aufwand. Je nachdem, ob der Kunde die Migration selbst durchführen möchte oder wir sie durchführen, setzen wir eine andere Velocity an.

Durch unsere Erfahrung sind wir natürlich schneller als ein Kundenteam, das sich erst in das System einarbeiten muss. Natürlich können wir auch Modernisierungskomponenten berücksichtigen. Wenn schon vor Projektbeginn klar ist, dass einige Geschäftsprozesse geändert werden müssen, dann können wir mit PITSS.CON Profind den Code des zu ändernden Prozesses identifizieren und ihn chirurgisch sauber von der Anwendung trennen und in APEX anders implementieren. Aber dann nur genau die notwendigen Teile. Das ist viel effizienter als alles abzureißen und neu zu machen.

Vor allem kann der Kunde weiterhin einen Festpreis für die Migrationsteile erhalten. Nur für das, was gemeinsam neu spezifiziert werden muss, bieten wir Zeit und Material als Dienstleistung an. Und nicht zuletzt: Bei uns hat der Kunde die Wahl, ob er das Projekt mit PITSS.CON selbst durchführt oder uns mit der Durchführung beauftragt.

Günther: Das PITSS.CON-Toolset ist also so etwas wie die magische Zutat in solchen Projekten?

Bernd Frost: Ganz einfach: JA, der Grund für das „JA“ ist, so hoffe ich, aus dem bisher Gesagten deutlich geworden. PITSS.CON macht den Unterschied, angefangen bei der Genauigkeit der Projektkalkulation, über die Reduzierung von Aufwand und Dauer des Projektes und damit direkt in der Reduzierung der Projektkosten. Darüber hinaus helfen die in den Code Modeler integrierten Werkzeuge bei der Qualitätssicherung und Fortschrittskontrolle.

Auch wenn ich mich wiederhole: PITSS.CON ist kein Tool, mit dem nur PITSS Projekte beschleunigen kann. PITSS.CON ist ein Produkt, das den Kunden in die Lage versetzt, das Projekt selbst durchzuführen. Natürlich freut es mich, wenn ein Kunde uns mit der Migration beauftragt. Aber ich freue mich auch, wenn PITSS.CON einen Kunden in die Lage versetzt, selbst erfolgreich zu sein, denn das bestätigt die eingangs erwähnte PITSS-Strategie. Wir können nicht alle anstehenden Migrationsprojekte selbst durchführen. Aber mit PITSS.CON können wir allen anstehenden Migrationsprojekten zum Erfolg verhelfen.

Günther: Das ist ein schönes Schlusswort! Vielen Dank und viel Glück für die Zukunft.

Ihre Ansprechpartnerin

Uta Daniels
Assistant of Sales Management

udaniels@pitss.com
+49 711/914-012-12











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Oracle Experte Günther Stürner im Gespräch mit Andreas Gaede

Oracle Experte Günther Stürner
im Gespräch mit Andreas Gaede,
CEO PITSS GmbH

Oracle Forms, APEX, PITSS.CON –

Die Drei Musketiere!

Andreas Gaede ist einer der Gründer und heute alleiniger CEO/GF der PITSS GmbH, die ihren Hauptsitz in Stuttgart hat. Weitere Standorte sind Paderborn, Henly-on-Thames, UK und Troy, USA. PITSS ist eines der führenden Software-Häuser, die sich auf die Analyse und Modernisierung von Oracle Forms und Oracle Reports Systemen spezialisiert hat. Ihre Produkte und ihr Service werden weltweit angeboten.


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Günther: Herr Gaede, mit Ihrem Software-System PITSS.CON sind sie ein globaler Player im Bereich der Analyse und Migration von Oracle Forms und Oracle Reports Systemen. Sind sie ein typischer schwäbischer IT-Mittelständler?

Andreas Gaede:
Wenn man als typischen schwäbischen Mittelständler eine Firma meint, die hoch-innovativ und verlässlich ist, tolle Produkte, einen erstklassigen Service bietet und auch schwierige Projekte in der vorgegeben Zeit und im Kostenrahmen abschließt, dann wäre es mir eine Ehre als solcher dargestellt zu werden.
Aber ja, wir sind mit unserer Software weltweit unterwegs und machen Projekte überall dort, wo Kunden Oracle Forms Anwendungen einsetzen, die entweder qualitativ verbessert werden sollen oder, was aktuell immer mehr nachgefragt wird, wo Kunden ihre in die Jahre gekommenen Oracle Forms Anwendungen nach Oracle APEX überführen wollen oder müssen.

Günther: Sie entwickeln Software, um andere Software zu analysieren. Was hat Sie dazu bewogen, ein solches Spezialgebiet anzugehen?

Andreas Gaede: Die PITSS gründete sich 1999 als Dienstleister in Bereichen der ERP Entwicklung und Implementierung, wie z.B. der Oracle E-Business Suite EBS und als versierter Oracle Spezialist. Ziel war es stets, Professionelle IT Lösungen in Form von Software-Produkten und Services anzubieten, kurz PITSS.

Es war auch die Zeit für viele Oracle Forms Kunden ihre serverseitigen, Character-basierenden Anwendungen in Richtung Client Technologie mit Forms 4.5, 5 oder gar 6 zu modernisieren. Aus diesem Grunde wandten sich zahlreiche Unternehmen hilfesuchend an uns, um ihre gewachsenen Geschäftsanwendungen auf das neueste Forms Release zu heben.

Günther: Brauchte man für ein Upgrade auf eine neues Release tatsächlich Unterstützung? War das so kompliziert?

Andreas Gaede:
Oh ja, das war sehr kompliziert. Es war ja nicht nur ein Software-Upgrade, das man einspielte und dann war alles erledigt. Der Schritt von Character-orientiert zu GU-orientiert und später von Client-Server zu einer three-tier Architektur waren komplexe Herausforderungen, die manchen CIO und seine Teams an ihre Grenzen brachten.

Der Fertigungsingenieur und leidenschaftliche Informatiker in mir sträubte sich jedoch, diese Aufgabe für jeden einzelnen Kunden in manueller Handarbeit durch viele IT-Fachkräfte mühsam und doch fehleranfällig umsetzen zu lassen. So entstand schon früh unsere Mission, intelligente Produkte wie PITSS.CON zu entwickeln, die enorme Datenmengen, in Form von Programm-Code, Prozeduren, Funktionen bis hin zu Datenbank-Tabellen, nicht nur einer, sondern vieler unterschiedlicher, branchenspezifischer Anwendungen als Metadaten laden und verstehen können.

Günther: Das war also die Idee, mit Software andere Software zu analysieren?

Andreas Gaede:
Ja, genau. Bereits mit unserem ersten Produkt, das wir 2001 fertiggestellt hatten, stellten wir vor nahezu jede Handlung eine umfängliche, maschinengestützte Analyse. Analyse war das Zauberwort. Das Durchleuchten und verstehen der Systeme war und ist ein wichtiges Grundprinzip unserer Herangehensweise. Die analytisch aufbereiteten Daten ließen sich nach Belieben verändern, kostenbewusst warten und auf neueste Versionen anheben. Damit stellten wir uns ganz bewusst gegen das übliche, lukrative IT Dienstleistungsmodell, das möglichst viele Ressourcen möglichst lange bei den Kunden unterbringen möchte.

Sicher ein Grund, warum wir in über 40 Ländern erfolgreich unsere Produkte installieren und Projekte erfolgreich abschließen konnten.

Günther: Wie muss man sich eine solche Analyse einer Oracle Forms- oder Oracle Reports Anwendung vorstellen? Wie gehen Sie oder Ihre Kunden dabei vor?

Andreas Gaede:
Im Prinzip ist die Abfolge relativ einfach. Ein Kunde liefert uns im Minimum das Forms-.fmbFile, das quasi den Source-Code einer Forms-Anwendung darstellt.

Im besten Fall liefert er uns seine ganze Anwendung, nämlich alle Programmquellen, sprich *.fmb für Forms, *.pll und *.olb als Libraries, *.rdf für Reports, *.sql für all begleitenden SQL Programme bis hin zu ASCII Dateien wie Pro*C und einen Struktur-Dump der Datenbank. Wichtig man liefert keine Daten. Diese Files werden durch unseren PITSS.CON-Parser in ihre Bestandteile zerlegt und diese in unserem PITSS.CON-Data-Cube, innerhalb einer Oracle-Datenbank, abgelegt. Es ist immer noch dieselbe Anwendung. Wir haben aber den ‚Aggregatzustand‘ verändert. Die gesamte Forms-Anwendung liegt nun in einem Zustand vor, der eine Auswertung nach allen Regeln der SQL-Kunst zulässt.

Wohlgemerkt, wir brauchen keine Kundendaten für diese Übung und wir verändern in dieser Phase die Anwendung in keiner Weise.

Günther: Was hat der Kunde davon, wenn er seine Oracle Forms-Anwendung in der Art aufgeschlüsselt zur Verfügung hat?

Andreas Gaede:
Wie erwähnt, hat der Kunde die Möglichkeit, seine Anwendung nach allen Regeln der Kunst auszuwerten und zu begutachten. Wir liefern eine Vielzahl vordefinierter Analysen und Auswertungen. Er bekommt eine ausführliche Dokumentation seiner Anwendung und eine Liste der Schwachpunkte, die in einem nächsten Schritt teils mit einem hohen Automatisierungsgrad eliminiert werden können. Das Ergebnis wäre dann eine runderneuerte, verbesserte, verschlankte neue Version der bisherigen Forms- oder Reports-Anwendung.

Günther: Das ist in der Tat bei großen Systemen ein unbezahlbarer Vorteil. Aus einer Black-Box wird ein gläserner, transparenter Würfel?

Andreas Gaede:
Ja, diese Informationen sind ohne den Einsatz von PITSS.CON nur sehr schwer, sehr umständlich und meist nicht vollständig zu erhalten. Einmal zerlegt und in den Data Cube geladen, kann das Forms-System aus unterschiedlichen Blickwinkeln begutachtet werden. Das macht aus unserer Sicht – dauerhaften Einsatz vorausgesetzt – unser Produkt zu einem Qualitätssteigerungstool.

Man kann sogar so weit gehen, dass es keine Änderungen mehr geben sollte, ohne dass diese Änderungen mit Hilfe von PITSS.CON im Vorfeld qualitätsgeprüft sind. Selbst nach erfolgten Änderungen kann PITSS.CON zur optimalen Testunterstützung herangezogen werden. In diesem Fall lassen sich die Änderungen im Ablauf so aufzeigen, dass ein gezieltes und zeitsparendes Testen der Anwendung möglich wird. Aber das ist natürlich Sache der Kunden, wie sie im praktischen Einsatz damit umgehen.

Günther: Was meinen Sie mit qualitätsgeprüft?

Andreas Gaede:
Zum Beispiel soll geklärt werden, wo sich eine Änderung in einer Anwendung oder auch in der Datenstruktur überall auswirkt. Das führt in einem größeren System sehr schnell zu vielen Stellen, die entsprechend angepasst werden müssen. Diese Art der Information bereitzustellen ist innerhalb von PITSS.CON eine triviale Aufgabe. Ohne eine solche Hilfestellung ist es zumindest eine Herausforderung. Dadurch lassen sich viele Fehlerquellen ausschließen und die Qualität des Systems wird maßgeblich verbessert.

Günther: Ich habe Sie unterbrochen, wie waren eben noch bei dem transparenten Würfel…

Andreas Gaede:
Ja, das eben Gesagte ist nur die eine Seite der Medaille. Ist eine Forms- oder Reports Anwendung einmal in ihre Bestandteile zerlegt, analysiert und eventuell auch modifiziert, kann man, ein entsprechendes Regelwerk vorausgesetzt, aus diesen Daten wieder ein Software-System generieren.

Das Zerlegen einer Forms-Anwendung ist also keine Einbahnstraße. Eine Rückgenerierung, nach einer Bereinigung oder Renovierung, in eine Forms-Anwendung ist genauso gut möglich, wie eine Generierung hin zu einer anderen Plattform. Das ist genau die Idee, die wir bei der Migration von Oracle Forms nach Oracle APEX oder Oracle Reports nach Jasper verfolgen.

Günther: Darf ich das mit meinen Worten zusammenfassen: Sie nehmen eine Oracle Forms-Anwendung, lassen sie von ihrer Software zerlegen, analysieren, machen einige Verbesserungen, drücken auf den Knopf und erhalten eine Oracle APEX Anwendung?

Andreas Gaede:
Das mit ‚auf den Knopf drücken‘ stimmt, wenn man aus einer bereinigten Forms- bzw. Reports-Datenbasis wieder ein Forms- oder Reports-Programm generieren lassen will.

Bei einer Migration hin zu APEX oder Jasper ist das nicht ganz so einfach. Wir sind zwar sehr gut in der Umsetzung und wir werden von Version zu Version immer besser, aber eine vollständige Umsetzung einer Forms-Anwendung in Richtung APEX ist nicht möglich und auch nicht immer sinnvoll, um einen nativen bzw. natürlichen APEX Code zu erzeugen, damit im Nachgang eine optimale Wartbarkeit gegeben ist. So ist es vor allem im Front-End-Bereich, denn hier ist bei APEX die Anzahl der Möglichkeiten um ein Vielfaches größer als bei Oracle Forms. In diesem Bereich ist ein manueller Eingriff nötig und von uns, wie meist auch vom Kunden, gewollt.

Migrations-Projekte, dies gilt besonders bei großen Systemen, sind trotz guter Software-Unterstützung ohne ein stringentes Vorgehensmodell und eine erstklassige Projektsteuerung nicht erfolgreich zu machen. Das ist unsere zweite Kernkompetenz: Projektsteuerung und Projektführung. Hoher Automatisierungsgrad durch unser PITSS.CON-Toolset und gute Projektführung sind der Schlüssel für erfolgreiche Projekte.

Unsere Kunden schätzen vor allem, dass unsere berechneten Projektlaufzeiten sehr exakt sind. Dies ist auch der Grund, weshalb wir solche Projekte auch als Festpreisprojekte anbieten und durchführen können.

Günther: Was sind die Gründe, die Firmen mit einem funktionierenden System veranlassen, sei es Forms oder Reports, an eine Migration zu denken? Solche Projekte sind ja trotz massiver Software-Unterstützung immer Eingriffe in Abläufe eines Unternehmens. Das macht man ja nicht einfach so aus einer Laune heraus.

Andreas Gaede:
Oracle Forms ist ein großartiges Produkt, das allerdings in die Jahre gekommen ist. In Ehren ergraut, kann man sagen. So wie auch der Großteil der Forms-Entwickler und Entwicklerinnen. Im Klartext heißt das, dass viele neue Technologien, insbesondere im Front-End Bereich, nicht oder nur rudimentär eingesetzt werden können. Optisch wirken Forms-Applikation oft ein wenig ‚von gestern‘. Auch was den Einsatz der Anwendungen auf unterschiedlichen Devices angeht, tut man sich eher schwer. Eine Forms-APP auf einem Smartphone oder auf einem iPAD suchen sie vergebens.

Oracle APEX als neue Zielplattform bei einer Migration spielt in einer völlig anderen Liga. Das Entwicklungskonzept ist zwar ähnlich wie bei Oracle Forms, was eine Migration vereinfacht, APEX ist jedoch auf dem aktuellen Stand der Technik was den Front-End Bereich angeht und das Ergebnis sind modernste Systeme, die auf allen Devices ablauffähig sind.

Der zweite Grund, weshalb sich Forms-Kunden mit Migrations-Überlegungen beschäftigen sind die rückläufigen Zahlen von Forms-Experten und -Expertinnen. Bei manchen Firmen geht die Furcht um, eines Tages ohne Entwicklungsunterstützung dazustehen. Auch hier finden wir in der APEX Welt genau die andere Tendenz. Die APEX Entwickler-Community ist riesig und wächst immer noch rasant. So gesehen ist APEX, aus unserer Sicht, die ideale zukünftige Plattform für Oracle Forms-Anwendungen.

Es ist auch innerhalb von Oracle keine Frage: APEX gehört eindeutig die Zukunft.

Günther: Forms nach APEX-Migrationen sind also keine ‚Knopf-Druck‘-Projekte. Ein Forms-Kunde könnte ja auch ein völlig neues Projekt starten, um von den aktuellen Software-Trends zu profitieren. Wäre das nicht der bessere und innovativere Weg ?

Andreas Gaede:
Eine vollständige Neuentwicklung eines Anwendungspaketes ist natürlich immer eine Option. Sie bietet sich immer dann an, wenn das bestehende System, die bestehenden Prozesse und Abläufe diametral zu dem aktuellen Forms-System sein müssen. Aus welchen Gründen auch immer.

In den meisten Fällen, die wir kennen, ist dies jedoch nicht der Fall. Hier ist der minimal-invasive Eingriff einer Migration der bessere Weg. Was noch taugt, wird weiter benutzt, anstatt neu erfunden. Hier sind insbesondere das Datenmodell und die unzähligen PL/SQL Prozeduren und Funktionen zu nennen, die meist übernommen werden können. Wiederverwertung von gut getestetem Code wo immer möglich, statt grüne Wiese.

Ein weiterer interessanter Punkt für unsere Kunden ist die Möglichkeit der sukzessiven Migration im laufenden Betrieb. Einzelne, logisch bzw. im Business-Kontext zusammenhängende Module, wie z.B. Lagerprogramme, werden migriert, den EndBenutzern zur Verfügung gestellt und zügig in Betrieb genommen, während andere Module noch mit der Forms-Technologie so lange weiterlaufen, bis sie für die Umstellung an der Reihe sind. Damit werden auch zeitaufwendige und kostenintensive Prototypen obsolet, die nie zum Einsatz kommen, und ersetzt durch neue, schnell produktiv gehende Teilanwendungen, die zu einem frühen und begeisternden Buy-In der verantwortlichen Stakeholder führen.

Vom Kostenstandpunkt und im Bereich Risikominimierung macht es einen riesigen Unterschied, ob man eine vollständige Neuentwicklung plant und durchführt oder eine Migration anstrebt. Mit klarem Vorteil für die Migration.

Günther: Wir sprachen über Ihr PITSS.CON-Toolset aber auch über Projekte, speziell Migrationsprojekte. Ist Ihre Firma eher eine Produktfirma oder eher eine Projekt- und Consultingfirma?

Andreas Gaede:
Wir sind beides. Eine Software-Firma, die ein innovatives Software-Paket – PITSS.CON – entwickelt und an Kunden verkauft. Wir sind jedoch auch eine Consultingfirma, die Migrationsprojekte, und andere Projekte im Bereich Forms, Reports oder APEX durchführt. Hat ein Migrations-Kunde PITSS.CON bereits im Einsatz, nutzen wir diese Lizenz auch für das Migrationsprojekt. Ansonsten stellen wir PITSS.CON für die Projektzeit zur Verfügung. Wir nutzen also unser eigenes Produkt intensiv in unseren Kundenprojekten. Manche sagen, dass man das dem Produkt ansieht. Im positiven Sinn, ansieht. Ein Migrationsprojekt ohne PITSS.CON ist keine Option, die wir anbieten.

Günther: Zum Schluss noch die Frage nach der Zukunft ihres Produktes. Wohin geht die Reise mit Ihrem PITSS.CON Toolset?

Andreas Gaede:
Neben unseren Kunden, die PITSS.CON einsetzen, sind wir selbst ein großer PITSS.CON Anwender in vielen unserer Consulting-Projekte. Daraus ergeben sich stets neue Anforderungen, die in die neuen Versionen unseres Produktes einfließen. Auch die neuen Releases unserer Zielsysteme wie APEX oder Jasper müssen sich in unseren neuen Versionen wiederfinden. In diesem Jahr haben wir bereits zwei neue Release-Stände freigegeben. Das ist alles sehr dynamisch.

Dass wir auf dem Gebiet der Analyse von Software-Produkten sehr innovativ unterwegs sind, hat sich auch beim BMBF (Bundesministeriums für Bildung und Forschung) herumgesprochen. 2021 haben wir ein erstes Förderprojekt gewonnen, das sich mit der Identifikation von Geschäftsprozessen in bestehenden, eigenentwickelten Anwendungen beschäftigt hat. Dieses Förderprojekt hat unsere Produkt-Suite PITSS.CON um ein weiteres, äußerst leistungsstarkes Modul bereichert, das seit 2023 als ProFind vermarktet wird. Mittels ProFind treten, bei Optimierung und Modernisierung von Anwendung, die implementierten und von den Fachabteilungen betriebenen Prozesse in den Vordergrund. Altlasten, wie nicht mehr verwendete Funktionen, schlechte oder überladene Programmierung, werden herausgefiltert, sodass der Blick frei ist, für das, was wirklich benötigt wird.

Das zweite, aktuell laufende Förderprojekt, beschäftigt sich mit autonomen oder teilautonomen Anpassungen bzw. eigenständigen Reaktionen einer Anwendung. Sehr spannend.

Die Förderprojekte wie auch die weiteren PITSS interne Entwicklungen getrieben von Marktanforderungen und technischen Möglichkeiten haben uns zu einem mehr fließenden PatchProzess unserer Produkte bewogen. Teillösungen werden schon frühzeitig aus Entwicklungsprojekten herausgelöst und nach Test in die vorrangig cloud-basierenden Produkte eingebunden. So profitieren unsere Kunden und Projekte schnell von den neuen Innovationen.

Diesen Innovationsgrad und unseren Status als Thought-Leader im Bereich der Anwendungsmodernisierung werden wir mit Nachdruck weiterverfolgen.

Vielen Dank Herr Gaede für Ihre Zeit und alles Gute für Ihre Team

Weitere Informationen:

PITSS Corporate Communications

Cathrin Cambensi

ccambensi@pitss.com

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Ihre Ansprechpartnerin

Uta Daniels
Assistant of Sales Management

udaniels@pitss.com

+49 711/914-012-12











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von Günther Stürner 7-2024

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Nicht wenige meinen, dass dieser Geniestreich ein wichtiger Baustein für den Erfolg der Oracle Datenbank während der harten Auseinandersetzungen zwischen Ingres, DB2, Informix und Sybase in den 80er und 90er Jahren war. Mit keinem anderen System war man so schnell bei der Einführung von Applikationen. Die Oracle Datenbank und Oracle Forms waren ein kongeniales und höchst erfolgreichesTeam. Nach mehreren Namensänderungen und vielen Entwicklungsschritten wurde es schließlich zu Oracle Forms in der heutigen Ausprägung, das aktuell als Release 12.2 zur Verfügung steht.

Extrem hohe Verbreitung, aber was spricht die Zukunft?

Weltweit gibt es abertausende von Forms-Anwendungen, die nicht selten die Kernsysteme, das Rückgrat der Firmen darstellen und in die hunderte von Personenjahren Entwicklungszeit geflossen sind. Die Daten in den Oracle-Datenbanken und die Forms-Anwendungen (Prozesse) sind mit das Wertvollste (neben den Mitarbeitern) was in einer Firma steckt.

Und hier beginnt das Dilemma von vielen IT-Verantwortlichen. Ja, Oracle Forms ist eine mächtige Entwicklungsplattform und treibt unzählige Systeme. Und ja, Forms ist ein stabiles und verlässliches Software-Paket, das erlaubt tolle Anwendungen zu bauen und zu betreiben. Und doch, Oracle Forms ist nicht mehr das frische und nicht mehr das coole Produkt, das es einmal war.

Auch wenn Oracle, nach jahrelangem Zögern und erst nach viel Druck von der Anwenderseite (inkl. der Deutschen Oracle User Group, DOAG), ein neues Forms-Release (Release 14) angekündigt hat, scheint Oracle Forms ein wenig aus der Zeit gefallen.

Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Neuigkeit von Oracle Forms 14 – vielleicht noch in diesem Jahr verfügbar

Dieses neue, angekündigte Release ist wichtig und nimmt vielen Firmen ein wenig Last von den Schultern, denn die bisherige Release-Planung legte ein Ende der offiziellen Unterstützung auf Dezember 2026 fest. Für viele Kunden und deren Systeme eine Horrorvorstellung, dass nach Dezember 2026 für ihre Forms-basierten Systeme nur noch rudimentärer Support angeboten wird.

Mit Oracle Forms14 ergeben sich für die eine oder andere Firma wieder weitere Spielräume. Einen Schmerz kann diese Verlängerung der Lebenszeit von Forms jedoch auch nicht lindern. Die Verfügbarkeit von Forms-Experten ist seit Jahren rückläufig und eine Umkehr dieses Trends ist nicht in Sicht.

Forms-Entwickler sind dünn gesät – wer hat den Durchblick bei alten Applikationen?

Junge Informatiker und Informatikerinnen lernen weder Forms an der Uni noch sind sie besonders interessiert an einer Technologie, die ihre beste Zeit hinter sich zu haben scheint. Nicht eben beruhigend für die Verantwortlichen, denn ohne kompetente Forms-Entwickler sind die Anwendungen nur mit viel Mühe an die sich ständig veränderten Vorgaben im Betriebsablauf oder an geänderte gesetzlich Bedingungen anzupassen. Unabhängig von Oracle Forms sind IT-Systeme, die mehr als ein Dutzend Jahre auf dem Buckel haben, automatisch Kandidaten für eine kritische Überprüfung.

Wie sagte doch die Verantwortliche für die Digitalisierung bei DEKRA kürzlich in einem Interview: „Alle Unternehmen stehen vor der Aufgabe, über Jahrzehnte hinweg gewachsene Systeme und Prozesse zu durchleuchten und zu vereinheitlichen, um flexibler zu werden. Dazu muss man viele Schritte gehen, sie ständig überprüfen und immer wieder neu ausrichten.“

Diese Forderung der Durchleuchtung der Anwendungen mit ihren vielgestaltigen Prozessen, der Analyse der Datenstrukturen und der Abhängigkeiten und Schnittstellen, ist ein absolutes Muss, um zu verstehen, was in diesen oft weitverzweigten Gebilden alles geschieht. Ein Unterfangen, das alles andere als trivial ist.

Alte Applikationen analysieren und die Kontrolle zurückgewinnen – aber wie?

Und doch ist diese Analyse, „diese Durchleuchtung, die Durchdringung einer Forms-Umgebung die Grundvoraussetzung für spätere Schlussfolgerungen und Entscheidungen, was in Zukunft gemacht werden und wie ein eventuell modernisiertes oder völlig neues System aussehen soll“, meint Andreas Gaede, CEO der PITSS GmbH aus Stuttgart, die sich schon seit vielen Jahren der Analyse von Forms-Applikationen und deren Veredelung und Modernisierung verschrieben hat.

Um es vorwegzunehmen, ist eine qualitativ hochwertige Analyse ohne software-technische Unterstützung bei den meisten Systemen nicht leistbar. Schon kleinere und mittlere Forms-Systeme haben unzählige SQL-Befehle, PL/SQL-Pakete, Funktionen und bestehen aus vielen Tabellen, Views und sonstigen Datenstrukturen. Ganz zu schweigen von den großen Kernsystemen der Firmen. Hier macht die schiere Anzahl von Objekten und Abhängigkeiten schwindelig. Über Jahre meist von unterschiedlichen Teams erstellt und immer wieder erweitert und verändert.

Ein Durchleuchten ‚von Hand‘ ist keine gute Idee und es wird auch durch die Nutzung von ‚sehr vielen Händen‘ keine Bessere. Auch wenn es vielen IT-Einkäufern ein Gräuel ist Software einzukaufen, um die eigene Software oder die eigene Infrastruktur zu bearbeiten, zu begutachten und zu durchleuchten – ohne innovative software-technische Unterstützung werden Modernisierungsmaßnahmen scheitern, egal welche Ziele verfolgt werden.

Die Analyse mit einer Software – Intelligenz trifft Genialität

Die Idee bei einer automatisierten Unterstützung der Analyse, wie sie z.B. auch das PITSS.CON-System anwendet, ist wie folgt. Eine Forms-Anwendung (.fmb-File) wird durch einen intelligenten Parser in seine Bestandteile zerlegt und in eine eigenen Datenstruktur innerhalb der Oracle-Datenbank abgelegt.

Auf dieser Basis können eine Vielzahl von Auswertungen durchgeführt und Zusammenhänge dargestellt werden. Das Ergebnis ist eine völlig neue Sicht auf die gesamte Anwendung, die Prozesse, die Zusammenhänge und auf die Anwendungs-Datenstrukturen. Eine immer wieder erstaunliche Erkenntnis ist, dass ein nicht unerheblicher Teil des Codes gar nicht (mehr) benutzt wird. Frei nach dem bekannten Spruch über die Kunst, könnte man sagen: „ist das Code oder kann das weg“.

Verschlankung vor der Migration ist zumindest keine schlechte Idee, denn was nicht mehr da ist, braucht auch nicht migriert zu werden und was nicht mehr migriert werden muss, verursacht auch keine Kosten. Wohlgemerkt, während diese Analysen gemacht werden, laufen alle Systeme weiter. Es gibt in dieser Phase keinerlei Unterbrechung.

Wieso Sie die Analyse zum Erfolg Ihrer Forms-Anwendung führt und vielleicht auch nach APEX…

Nach der Zerlegung und nach der Entschlackung und Optimierung der Forms-Anwendung können unterschiedliche nächste Schritte gemacht werden. So könnte diese runderneuerte Forms Anwendung, als neue Produktionsversion aus der Analyse-Datenstruktur wieder als .fmb-File zurückgeneriert und vom Forms-Laufzeitsystem ausgeführt und betrieben werden.

Auch als Basis für ein Upgrade auf ein neues Forms-Release könnte die neue, schlanke und optimierte Forms-App dienen. Hier würde die Entscheidung lauten, wir bleiben grundsätzlich weiter bei unserer Oracle Forms Umgebung, die jedoch in einigen Teilen aufgehübscht, stabilisiert und renoviert wurde. Das, was aktuell für viele Forms-Kunden jedoch am attraktivsten erscheint, ist die Migration hin zu Oracle APEX, einer der mächtigsten sogenannten Low-Code Entwicklungsplattformen, die heute am Markt zu finden ist.

APEX besitzt viele Grundideen von Forms, spielt jedoch auch die neuen Instrumente der heutigen Zeit virtuos. Damit ist ein gerader Weg von Forms zu APEX quasi vorgezeichnet. APEX kombiniert alles, was die Oracle-Datenbank perfekt beherrscht: Sicherheit, Performance, SQL, PL/SQL usw. mit Technologien, die heute unabdingbar sind: HTML, Javascript, CSS, JSON, Plug-Ins und seit neuestem auch KI. Einmal entwickelt ist die Anwendung auf allen Geräten verfügbar auf denen ein Browser läuft. Die PWA-Technologie (Progressive Web App) macht APEX-Apps auch auf SmartPhones, PADs oder Desktops installierbar und sie verhalten sich dann wie APPs, die exklusiv für diese Systeme entwickelt wurden. Das alles ohne einen APP-Store zu benutzen. Immer mit der neuesten APEX-App-Version unterwegs.

Welche weiteren Vorzüge genießt APEX?

Neben den Vorteilen, die für APEX aus technologischer Sicht sprechen, adressiert APEX auch zwei weitere wichtige Punkte. Als erstes ist die große Akzeptanz bei den Entwicklern zu nennen. Die APEXEntwickler-Community ist riesig und sehr aktiv. APEX ist kein Nischenprodukt, es ist am Markt und bei den Entwicklern angekommen und, ebenfalls wichtig, es ist für Enterprise-Grade Anwendungen bestens geeignet.

Der zweite interessante Punkt bezieht sich auf die Kosten für APEX. Jeder Forms-Kunde ist auch Oracle-Datenbank Kunde und jeder Datenbank-Kunde hat APEX bereits mit seiner Datenbank-Lizenz erworben. Es sind keine zusätzlichen Lizenzen nötig. Es gibt keine Beschränkung bei der Anzahl von Entwicklern, die APEX-Applikationen entwickeln und es gibt keinerlei Beschränkung bei der Anzahl der Nutzer, die eine APEX-App benutzen. Über die Datenbank-Lizenz ist alles vollständig abgedeckt.

Analysieren Sie noch oder modernisieren Sie schon? Mit Software schneller am Ziel!

Wurde die Analyse mit dem PITSS.CON-System durchgeführt und wird der Migrationsweg hin zu APEX gewählt, kann aus den vorliegenden Daten der ehemaligen Forms-Anwendung automatisch eine Vielzahl von APEX – Artifakte generiert werden. Quasi auf Knopfdruck kann so eine Forms-Anwendung zwischen 60-75% automatisch nach APEX überführt werden.

Für die Teile der Forms-Anwendung, die eine manuelle Bearbeitung nötig machen, liefert das Migrations-Tool detaillierte Vorgaben und Dokumentationen mit allen erforderlichen Objekten, Abhängigkeiten und Abläufen. Ein Informationsschatz – in der Analyse-Phase ermittelt – von enormem Wert, der die durchzuführenden Entwicklungsarbeiten zusätzlich beschleunigt sowie die Qualität des Ergebnisses auf eine neue Ebene hebt.

Wie Sie Vertrauen in neue Pfade gewinnen und Risiken eliminieren

Migrations-Projekte sind keine leichte Kost und die Entscheidung ein bestehendes, funktionierendes System abzulösen, ist immer gut abzuwägen. Schließlich hängt einiges von diesem Schritt ab. Ein Ausharren auf Bestehendem ist jedoch in der heutigen, sehr dynamischen Zeit oft auch keine tragfähige Option.

Die gute Nachricht ist, dass sich auch große und größte Forms-Anwendungen schnell und termingerecht nach APEX migrieren lassen, wenn nach einem stringenten Vorgehensmodell vorgegangen wird, modernste Software-Hilfsmittel für die Analyse und Generierung zur Verfügung stehen und die Projekte durch erstklassige APEX-Entwickler flankiert werden.

Sehen Sie auch Computerwoche Ausgabe 07.08.2024:

Tipps für die APEX-Migration

Oracle Forms und das Dilemma der Anwender


„https://www.computerwoche.de/a/oracle-forms-und-das-dilemma-der-anwender,3699045

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Retrograde Prozessanalyse leicht gemacht

Retrograde Prozessanalyse
leicht gemacht

SoftProc macht selbst hoch individualisierte Software verständlich, denn es analysiert und visualisiert implementierte Anwendungen vom Programm-Code bis zum produktiven Prozess aus der laufenden Applikation heraus. Mit dieser lückenlosen, digitalen Dokumentation wird ihre Modernisierung einfacher, schneller und kostengünstiger.


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Software-Modernisierung ist unverzichtbar, um sicher und funktionsfähig zu bleiben. Besonders dann, wenn Individualsoftware einem Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal zusichern kann. Sie ist aber auch notwendig, um den Anforderungen der zunehmenden Digitalisierung begegnen zu können, zu denen unter anderem eine Veränderung des Nutzerverhaltens zählt. Klassisches Beispiel hierfür sind Finanz- oder Versicherungsberater. Allein schon wegen der Regulatorik nutzen sie Jahrzehnte lang eine Desktop-orientierte Software. Um diese bei Kundenbesuchen auch auf mobilen Geräten nutzen zu können, musste die Software modernisiert werden. Aber auch die Unternehmensprozesse selbst, unterliegen permanenten Veränderungen. So begründet die zunehmende Verzahnung von Businesspartnern häufig die Notwendigkeit zu modernisieren. In diesem Fall müssen Anwendungen modularisiert, gesplittet und umgestellt werden. Ein anderer Grund, Individualsoftware zu erneuern, liegt darin, dass der Wartungsaufwand umso höher wird, je älter die Software ist. Der Grund: Das Wissen um den Code ist zusammen mit dem Programmierer schon längst in Rente gegangen.

Process Mining betrachtet Geschäftsprozesse durch die Datenbrille

Meist geht es bei einer Modernisierung nicht darum, auf eine andere Software zu wechseln. Vor allem nicht, wenn die Kernkompetenz eines Unternehmens von einer Individualsoftware gestützt wird. Die Intention dahinter ist es, die Geschäftsprozesse zu optimieren und flexibler für jegliche zukünftige Anforderungen zu gestalten, um sie den sich ändernden Marktsituationen anpassen zu können und zu erweitern, um neue Technologien einbinden zu können. Damit aber auch alle bisherigen Funktionen nach der Modernisierung noch vollständig und fehlerfrei zur Verfügung stehen, eventuelle Abhängigkeiten von anderen Systemen sowie der Einfluss von Sonderfällen berücksichtigt werden, müssen die systemtechnisch unterstützen Prozesse vollumfänglich bekannt und dokumentiert sein. Bei vielen Unternehmen ging dieses Wissen durch Fluktuation in der IT verloren oder war durch eine fehlende oder schlecht gepflegte Dokumentation nie wirklich vorhanden. Process Mining Tools lösen genau dieses Manko: Sie visualisieren durch einen datengetriebenen Blick die Geschäftsprozesse und geben die vollständige Transparenz über deren gelebte Realität. Innerhalb von Process Mining gibt es verschiedene Unterdisziplinen. Compliance vergleicht das ursprünglich definierte Prozessmodell mit dem tatsächlichen Ablauf durch den Anwender. Voraussetzung: Die Definition ist irgendwo festgehalten. Bei Process Discovery lassen sich aus Protokolldaten Rückschlüsse ziehen, wie der in der Software implementierte Prozess eigentlich aussieht.

Ein einfaches Beispiel veranschaulicht, was ein Process Mining Tool am Ende visualisiert: Ein Unternehmen möchte seine Standorte zusammenlegen und die Geschäftsprozesse im Zuge einer Software-Modernisierung harmonisieren. Bei der Compliance-Prüfung kommt heraus, dass der Klick auf den Befehl ‚Bestellung ausführen‘ bei den Mitarbeitern aus den verschiedenen Standorten manchmal unterschiedliche Änderungen im Datenmodell auslöst. Es muss also eine Abweichung vom ursprünglich definierten Prozess geben. Doch warum ist das so? Welcher ist der richtige und muss deshalb migriert werden? Die Antwort darauf lässt sich mit Process Discovery finden. Im Gegensatz zum Mitarbeiter am Standort A, betreut sein Kollege am Standort B auch Kunden aus dem Ausland, für die andere Bedingungen bzgl. Lieferzeit, Zoll etc. gelten. Hinter dem selben Befehl stehen also 2 unterschiedliche Datenmodelle, die auch nach der Modernisierung wieder genau so zur Verfügung stehen müssen.

Dem Datenmodell auf der Spur

Damit Process Mining Tools umfassende Prozessanalysen und -visualisierungen vornehmen können, müssen sie zum einen das der Software zugrundeliegende Datenmodell ‚verstehen‘ und zum anderen von den zu analysierenden Software-Systemen einen möglichst akkuraten Eventstream der Prozessdaten im Standardformat XES erhalten. Für große Standardsysteme mit konstanten Datenmodellen wie SAP, Microsoft Dynamics oder die Oracle E-Business Suite gibt es eigene Process Mining-Programme, welchen die Datenstruktur der Standardanwendungen bekannt ist. Sobald Unternehmen aber diese Standardsysteme auf ihre Anforderungen hin angepasst haben, können die für Process Mining notwendigen Eventstream-Informationen nicht mehr automatisch aus der Applikation extrahiert werden. Und damit stehen sie vor dem selben Problem wie die Nutzer einer reinen Individualsoftware oder von Legacy-Systemen: Um an die Rohdaten für Process Mining zu kommen, müssen sie selbst die Brücke zwischen Prozess und Datenmodell schlagen.
Aktuell gibt es hierfür zwei Möglichkeiten. Die erste: Key-User und Prozess-Owner beschreiben in umfangreichen Interviews den idealen Ablauf der Geschäftsprozesse. Parallel dazu wird das Datenmodell geparst, um die Auswirkungen eines Eingabeprozesses innerhalb des Datenmodells zu erkennen. Die anschließende Analyse des Datenmodells erlaubt eine Interpretation der dahinterliegenden Prozesse, also Aktionen, die durch Änderungen im Datenmodell und nicht durch direkte Eingabe hervorgerufen werden. Diese Methode ist nicht nur sehr zeitintensiv. Missverständnisse, Fehleinschätzungen oder einfach unbewusst unvollständige Angaben führen dazu, dass das Ergebnis eben nur eine Annahme und keine Tatsache ist, die zu verheerenden Fehleinschätzungen führen kann.

Die zweite – und damit aktuell die einzige softwaregestütze Methode – brachte das Projekt SoftProc hervor. Gefördert vom BMBF, haben die PITSS GmbH und die Universität Ulm darin ein softwaregestütztes Verfahren zur retrograden Prozessanalyse aus einer laufenden Applikation heraus entwickelt. Das Besondere daran: Es erkennt das Benutzerverhalten und stellt aufgrund der Kenntnis über die Tabellenstruktur den Zusammenhang zwischen den darunterliegenden Datenmodellen her. Der so identifizierte Kontext ermöglicht es nun unter Verwendung der klassischen Process Mining Verfahren einer Änderung im Datenmodell einen Eingabeprozess zuzuordnen – selbst bei einer Individualsoftware.

Darstellung: Alle automatisch von SoftProc erhobenen Informationen zu einem Prozess
Erklärung: Alle Informationen werden in dem gängigen Datenstromformat xes ausgegeben
Bedeutung: Die Gesamtheit aller Informationen zu allen Prozessen kann in ein Process Mining bzw. Process Discovery Tool eingespielt und genutzt werden 

SoftProc Looks at the User, Not Just the Data

SoftProc schaut auf den Benutzer, nicht nur auf die Daten
Doch wie genau kommt dieser Datenstrom in SoftProc zustande? Wie werden das Userverhalten auf der einen Seite und dessen Auswirkungen im Datenmodell auf der anderen Seite erfasst? Und wie kann dieser Datenstrom als Transformationsglied zwischen einer Individualsoftware und einem beliebigen Process Mining Tool genutzt werden? Um die Software-Prozesse zu erkennen, beobachtet SoftProc den Anwender dabei, wie er einen Geschäftsprozess, zum Beispiel ‚Bestellung ausführen‘, über sein User-Interface abarbeitet. Dabei gibt es zwei verschiedene Aufzeichnungsvarianten. Bei der dedizierten Aufzeichnung (Dedicated Recording) bestimmt der Anwender Start und Ende des aufzuzeichnenden Geschäftsprozesses und grenzt somit exakt die ihn ausmachende Funktionalität ab. Im Endeffekt wie ein Interview – nur schneller und ohne einen Schritt zu vergessen, der quasi schon automatisch ausgeführt wird, ohne darüber nachzudenken.

Beim Silent Recording hingegen wird die gesamte Verwendung der Applikation protokolliert – von der ersten Anmeldung des Benutzers bis zum Schließen der Applikation. Machine Learning-Verfahren können in dieser Aufzeichnung Muster erkennen. Genauer gesagt: sie erkennen zum Beispiel, ob der Anwender ebenfalls eine Bestellung ausgeführt hat. Selbst wenn er dies aufgrund eines ‚Sonderfalls‘ anders verlief als bei dem Kollegen. Da hierbei nicht nach Mustern in den Datenmodellen, sondern in den Aktionen des Benutzers gesucht wird, sind diese wiederum in SoftProc zweifelsfrei mit dem Anwendungsprozess und den zugehörigen Datentabellen verknüpft. Deshalb ist in SoftProc auch ohne Interviews nachvollziehbar, warum ein Geschäftsprozess unterschiedlich ausgeführt wurde.

Die Fähigkeit zur Verknüpfung mit den Daten ist auch einer der Gründe, warum SoftProc gerade für Individualsoftware so interessant ist. SoftProc basiert auf einer Oracle-Entwicklungsplattform. Deshalb kann die Nomenklatur aus dem User-Interface einer ebenfalls auf Oracle-basierenden Software direkt übernommen werden, um Kontextinformationen aus dem Programm zu erhalten und schließlich mit den Daten zusammenzufassen. SoftProc spricht quasi die Sprache des Nutzers und deshalb kann auch jedes Stück Code, das beim Recording nicht erfasst und somit noch keinem Geschäftsprozess zugeordnet wurde, bis zur Abhängigkeit im User-Interface rückverfolgt werden. Und damit lassen sich wertvolle Funktionen, die einst aufwändig programmiert wurden, aus diversen Gründen aber nie genutzt und darum in den damit verbundenen Datentabellen keine Änderung bewirken, erkennen und erhalten.

Darstellung: Bsp Forms Flow – Userverhalten im dedicated Recording
Erklärung:  Es zeigen sich viele Wechsel zwischen einzelnen Formularen
Bedeutung: User springt viel zwischen den Formularen hin und her – Optimierungspotenziale für den Prozess werden ersichtlich, um den Ablauf zu vereinfachen bzw. zu verkürzen 

Darstellung: Prozessfluss – was und wie wurden die Elemente genutzt

Erklärung: Form, Farbe, Größe, Werte geben Auskunft über Art, Zusammenhänge und Schwachstellen
Bedeutung: Optimierungspotenziale werden aufgezeigt 

Industry-Independent Solution from the Cloud

Branchenunabhängige Lösung aus der Cloud
Für wen eignet sich die nun verfügbare Lösung aus dem Förderprojekt, die Anwendungen einlesen, analysieren, verstehen und abbilden kann? Vorerst für alle, deren Anwendung in Oracle programmiert wurde. Dabei ist es völlig irrelevant, auf welche Branche die Applikation zugeschnitten wurde. Dann natürlich für diejenigen, die eine vollständige Dokumentation ihrer Individualsoftware wünschen oder benötigen. SoftProc sollten Unternehmen in Betracht ziehen, die damit rechnen, dass Modernisierungen anstehen, die sehr zeitintensiv und umfangreich werden, und die Anwendung aber so bald wie möglich den Geschäfts- und/oder Produktionsprozessen wieder zur Verfügung stehen soll.

Das Tool, das PITSS unter anderem auch als Cloud-Lösung anbietet, ist nicht nur hilfreich bei der Modernisierung von Individual- oder Legacy-Anwendungen, wenn die einstigen Programmierer nicht mehr verfügbar sind. SoftProc unterstützt auch diejenigen, die bereits verdrängt haben, wie viel Zeit, Aufwand und vielleicht auch Nerven sie investiert haben, um Hürden bei der Programmierung zu überwinden. Auch wenn er vielleicht weniger steinig ist und man dadurch hin und wieder einen Schritt schneller gehen kann – der Weg einer erneuten Programmierung ist der selbe wie beim ersten Mal. Mit SoftProc lässt er sich jedoch zuverlässig abkürzen.

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PITSS.CON Release 23.3.1 mit Blick in die Zukunft

PITSS.CON Release 23.3.1
mit Blick in die Zukunft

Pünktlich zur Adventszeit liefert PITSS das
erste Geschenk – das PITSS.CON Release 23.3.1.

In diesem Blogartikel werfen wir einen detaillierten Blick sowohl auf die herausragenden Funktionen der neusten PITSS.CON Version als auch in die PITSSche ´ “Entwicklerstube“, in der nahtlos an der hauseigenen Produktpalette weitergearbeitet wird.


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Förderprojekt BMBF

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Highlights des PITSS.CON Release 23.3.1

  1. Erleichterte Integration durch automatisches Parsen und Laden von Modulen

    Mit diesem Release wird die Integration von PITSS.CON so mühelos wie nie zuvor. Ein automatisches Parsen und Laden von Modulen ermöglicht eine nahtlose Verbindung und beschleunigt den Arbeitsfluss für Entwickler erheblich.
  2. Code-Refakturierung (BL2DB) für die Migration von Oracle Forms nach Oracle APEX
  3. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Vereinfachung der Migration von Oracle Forms nach Oracle APEX. Durch Erweiterungen im Bereich Code-Refakturierung (BL2DB) werden Entwickler effektiv unterstützt, den Übergang reibungslos zu gestalten.

  4. Neues Modul „ProFind“ – Prozessdetektion und Dokumentation in höchster Qualität
  5. Das brandneue Modul „ProFind“ setzt Maßstäbe in der Prozessdokumentation. Es ermöglicht eine detaillierte Erfassung aller Objekte, Objektbestandteile, Prozesse und Abhängigkeiten bis ins kleinste Detail, um eine optimale Vorbereitung für Modernisierungsprojekte zu gewährleisten.

  6. Unterstützung der neuesten Oracle Forms Version 12.2.1.19
  7. Die neue PITSS.CON Version unterstützt die aktuellste Oracle Forms Version 12.2.1.19, um sicherzustellen, dass Entwickler von den neuesten Funktionen und der problemlosen Integration profitieren können.

  8. Zertifizierung auf der Oracle Autonomous Database
  9. Das Release 23.3.1 bringt eine Zertifizierung auf der Oracle Autonomous Database mit sich. Dies unterstreicht die hohe Qualität und Sicherheit von PITSS.CON in der modernen Datenbanklandschaft.

  10. Verbesserungen bei der Generierung von APEX-Anwendungen
  11. Die Generierung von APEX-Anwendungen wurde weiter optimiert, um Entwicklern eine effizientere und präzisere Arbeitsweise zu ermöglichen.

  12. Unterstützung für die neueste Oracle APEX Version 23.2
  13. PITSS.CON bleibt kompatibel mit den neuesten Technologien. Die Unterstützung für die Oracle APEX Version 23.2 ist ein klares Signal für die Innovationsfähigkeit des PITSS Produktes.

  14. Erweiterung im Projekt-Management für Forms2APEX Projekte
  15. Das Projekt-Management für Forms2APEX Projekte wurde erweitert, um Entwicklern noch mehr Kontrolle und Übersicht über ihre Projekte zu bieten.

    Als PITSS.CON Kunde können Sie ab sofort Ihre individuelle PITSS.CON New Release Session mit Ihrem Team und einem unserer Experten vereinbaren. Lassen Sie sich die neuen Features zeigen und wie Sie mit Ihrer Applikation davon konkret profitieren können.

Blick in die Zukunft: Visionäre Entwicklungen mit PITSS.CON

Die Entwicklungen von PITSS.CON stehen nicht still und der Blick in die Zukunft verspricht aufregende Innovationen:

  1. Muster- und Handschrifterkennung des Entwicklers

    PITSS Produktentwickler arbeiten weiter daran, den Grad der sinnvollen Generierung in APEX zu erhöhen. Dies soll durch die Erkennung von Mustern und der Handschrift eines jeden Entwicklers mittels pattern recognition erreicht werden.
    Mögliche Hürden und Fehler in APEX sollen automatisch erkannt und mit Kontexthilfe versehen werden, um einen reibungslosen Entwicklungsprozess zu gewährleisten.
  2. Weiterentwicklung von ProFind durch Machine Learning und KI
  3. ProFind hebt sich durch die Integration von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz auf ein neues Level. Es wird nicht nur Tabellen analysieren, sondern auch Begrifflichkeiten und Layers (bottom-up) erkennen, um ein tiefgreifendes Verständnis von Anwendungen zu ermöglichen.

  4. APEX Project Eye Integration
  5. Die Integration von APEX Project Eye (APE) wird eine umfassende Visualisierung und Überwachung von APEX-Projekten ermöglichen, um den Entwicklungsprozess weiter zu optimieren. Die perfekte Ergänzung zu dem Modul ProFind.

  6. ProcMAPE – Monitoring, Analyse, Planung und Umsetzung
  7. Das strategische Ziel der ProcMAPE Entwicklung ist die Umsetzung eines automatisierten Lösungsansatzes für das Monitoring und die Analyse laufender Prozesse
    sowie die Planung und systemtechnische Ausführung nötiger Prozess- und
    Code-Adaptionen. Self Learning (Einsatz von selbstlernenden Algorithmen), Self Adopting (Anpassung der Software an Benutzerverhalten) und Software Development (fortlaufende Softwareentwicklung hin zu anpassungsfähigeren Systemen) sind Bestandteile dieser Entwicklung.

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