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Der Blog für digitale Business LeaderDas sind die Top-Programmiersprachen 2018
Mit welchen Technologien sollten Sie sich 2018 befassen? Wir haben die großen Programmiersprachen-Indizes konsultiert sowie aktuelle repräsentative Umfrageergebnisse herangezogen, um Ihnen einen Überblick über die Top-Programmiersprachen des Jahres zu verschaffen. Mit dabei in unserer All-Star-Liste sind sowohl altbekannte Größen als auch vielversprechende Newcomer.
Java: Der Superstar unter den Programmiersprachen
Sie hat schon mal alle wichtigen Rankings getoppt und ist auch 2018 die unangefochtene Nummer 1 des renommierten TIOBE-Index: Keine andere Programmiersprache erfreut sich einer dermaßen großen Bekanntheit wie Java. Das Geheimnis ihres Erfolges? Ihre Vielseitigkeit. Java zählt zu den sogenannten „High-level“-Programmiersprachen: Sie kann für alle Anwendungen genutzt werden und ist in der Lage, mehrere und komplexere logische Zusammenhänge mit weniger Text auszudrücken.
Java ist ein 90er-Kind und hat folglich das Internet früh für sich entdeckt. Mit dieser mittlerweile quelloffenen Programmiersprache lassen sich animierte und interaktive Webseiten erstellen, sie findet Einsatz aber auch in umfangreichen Anwendungen oder im Cloud Computing. Zudem punktet Java mit Sicherheit, Zuverlässigkeit und Plattformunabhängigkeit. Wenn Sie vorhaben, Ihre Unternehmensanwendungen mit Java entwickeln zu lassen, dann werden Sie es wahrscheinlich nicht schwer haben, entsprechende Spezialisten zu finden. Denn Java wird an vielen Universitäten als erste Wahl für das Informatikstudium angeboten.
JavaScript: Das spricht das Internet
Im TIOBE-Index belegt sie den 8. Platz, nach dem PYPL-Index verdient sie sogar Bronze: JavaScript, die übrigens mit Java nichts zu tun hat, ist ohne Zweifel eine der ganz großen Programmiersprachen, ohne die das Internet heute nicht das wäre, was es ist. In nahezu jeder Webanwendung steckt JavaScript und als Skriptsprache ist sie verantwortlich für die interaktiven Elemente einer Webseite. Ihre Stärken kommen sowohl im Frontend als auch im Backend zur Geltung. Wer zum Beispiel mit WordPress entwickelt, sollte JavaScript sehr gut beherrschen. Mithilfe von JavaScript-Frameworks wie jQuery und Node.js lassen sich zudem zeitgemäße Webanwendungen erstellen sowie serverseitige Befehle handhaben.
Dank einer großen Gemeinschaft, die die Skriptsprache fortwährend weiterentwickelt, lässt JavaScript auf eine verheißungsvolle Zukunft hoffen. Ein weiterer Grund für Ihre nächste Anwendung auf JavaScript zu setzen: Die Programmiersprache wird von allen bedeutenden Webbrowsern wie Firefox, Chrome und Safari unterstützt.
PHP: Hate it or love it – sie ist die am stärksten verbreitete Sprache
Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Kritikpunkt Nummer 1: Ihr Äußeres. Ursprünglich stieß das PHP-Design nicht auf viel Gegenliebe, was die Open-Source-Sprache aber nicht daran gehindert hat, die am stärksten verbreitete Websprache zu werden. Obwohl PHP zu Beginn ihrer Karriere Mitte der 90er nicht als vollwertige Programmiersprache konzipiert war, wurde sie in den letzten zwei Jahrzehnten stark weiterentwickelt, sodass sie mittlerweile auf über 80 Prozent aller Webseiten zum Einsatz kommt.
PHP wird zur Erstellung von dynamischen und in Verbindung mit (My)SQL-basierten Webseiten verwendet. Als serverseitige Skriptsprache funktioniert sie gut mit Frontend-Techniken wie HTML, CSS und JavaScript. So wird der PHP-Code typischerweise in HTML eingebettet, um Funktionen auszuführen, die HTML allein nicht leisten kann. Zu den typischen Aufgaben von PHP gehören: Berechnungen und Konvertierungen durchführen, Informationen aus Online Formularen sammeln, mit Datum und Uhrzeit arbeiten und Grafiken erstellen. Zu beachten ist, dass die Sprache mit PHP 7 wesentlich überarbeitet wurde, sodass IT-Chefs die entsprechenden Kenntnisse bei ihren Entwicklern voraussetzen sollten.
Python: Einfache Sprache besiegt Big Data
Manchmal ist ja weniger mehr – der ultimative Beweis dafür aus dem Gebiet der Programmiersprachen liefert Python. Die Open-Source-Sprache ist bekannt für ihre Einfachheit und sehr umfangreichen Anwendungsmöglichkeiten. Das macht Python zur bevorzugten Programmiersprache in US-amerikanischen Colleges und Schulen. Sie führt die Liste der beliebtesten Sprachen auch im großen HackerRank Developer Skills Report 2018. In diesem Index kommt Python auf eine unübertroffene Beliebtheitsrate von knapp 85 Prozent.
Webentwickler setzten die Sprache gern bei großen Datenauswertungsprojekten ein. Auch in Bereichen wie Big Data und Data Science ist Python sehr beliebt. Bekannte Webframeworks wie Django machen das produktive Arbeiten mit Python nur noch einfacher.
C#: Microsofts Glanzstück
Neben Visual Basic ist C# (ausgesprochen: C Sharp) die wichtigste Programmiersprache im .NET-Framework von Microsoft. So wie Java auch, verfolgt die .NET-Sprache das gleiche objektorientierte Programmieren und wird vor allem zum Entwickeln aller Arten von Web-/ Windowsanwendungen verwendet. C# ist laut einer aktuellen HackerRank-Umfrage besonders bei institutionellen Anwendern beliebt.
Die Stärken von C# liegen in der hohen Produktivität bei der Entwicklung, da die Sprache u.a. auf viele vorgefertigte Klassen zugreift und somit relativ wenige Stolperfallen aufweist. Eine wichtige Rolle für die Wahl von C# für die Entwicklung einer neuen Anwendung spielt auch das Vorhandensein einer Vielzahl von Open-Source-Entwicklungsumgebungen sowie der kostenlosen Entwicklungsumgebung Visual C# 2010 Express von Microsoft. Nichtsdestotrotz bleibt die kostenpflichtige Entwicklungsumgebung Visual Studio .NET die professionellste und mit Abstand leistungsfähigste. Ein weiter Nachteil ergibt sich durch die nur sehr eingeschränkt vorhandene Plattformunabhängigkeit. Ist diese gewünscht, bleibt Java die bessere Wahl.
Kotlin: Der Shooting Star
Diese Programmiersprache sollten Sie 2018 im Auge behalten: Obwohl sie noch recht jung ist, erfreut sich Kotlin immer mehr Liebhabern. Ihren schnellen Aufstieg hat die Sprache vor allem der Erhebung zu einer offiziellen Sprache für Android zu verdanken. Kotlin, die nach einer Insel vor St. Petersburg genannt wurde, soll sich nach Aussage des leitenden Entwicklers Dimitry Jemerow durch eine sehr hohe Kompiliergeschwindigkeit auszeichnen, so wie man sie von Java her kenne. Offenbar hält Kotlin, was sie verspricht – dafür sprechen zumindest mehrere prominente Nutzer der Sprache wie Pinterest, Evernote und Uber.
Ein weiterer Vorteil der statisch typisierten Sprache ist die Kompatibilität zu Java und JavaScript. Dadurch lassen sich bestehende Bibliotheken und Frameworks leicht weiternutzen. Zudem unterstützt Kotlin die funktionale Programmierung sowie zahlreiche weitere angesagte Programmiertechniken. Alles in allem gestaltet sich die Programmierung mit dieser Sprache produktiver, weshalb Kotlin „das bessere Java“ genannt wird.
Welche ist die richtige Programmiersprache für Ihr Projekt?
Man könnte es als selbsterfüllende Prophezeiung bezeichnen, wenn bei Neuentwicklungen absichtlich zu den sogenannten Top-Programmiersprachen tendiert wird – auch wenn diese bestimmt nicht zufällig die Rankings führen. Bei der Wahl der einzusetzenden Programmiersprache sollten vor allem die eigenen Ziele und Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Unter Umständen wird sogar die Kombination mehrerer Sprachen empfohlen – darüber soll idealerweise ein erfahrener IT-Berater entscheiden. Zusätzlich können Entwickler-Trainings Ihre Mitarbeiter für künftige IT-Projekte besser vorbereiten.
Dass seit Visual Studio 2010 eine Menge passiert ist (.NET core, Xamarin, Community Edition, …) haben Sie aber schon mitbekommen, oder?