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Wartungskosten bei komplexen Anwendungen reduzieren und Raum für Modernisierung schaffen

Interview mit Stephan La Rocca, Business Development Manager bei PITSS GmbH

 

Neben Lizenzkosten fallen bei Unternehmenssoftware auch Aufwendungen für ihre Pflege bzw. Wartung an – und zwar in einem beträchtlichen Ausmaß. Studien gehen von einem Anteil der Wartungskosten im Lebenszyklus einer Software von bis zu 80% aus. Mindestens 50% ihrer Einarbeitungszeit sollen Entwickler damit verbringen, den Code überhaupt zu lesen und verstehen. Je älter die Anwendung, desto anspruchsvoller ihre Wartung und desto höher die Kosten. 

Stephan La Rocca

Stephan La Rocca, Business Development Manager, PITSS GmbH

Das Thema Wartungskosten bei Legacy-Anwendungen senken stellt für IT-Entscheider ein ernsthaftes Problem dar. Umso wichtiger ist es, eine nachhaltige Lösung zu finden, die leicht umsetzbar ist und mit einer hohen Ergebnisqualität überzeugt. Als besonders effizient erweist sich eine toolgestützte Methode zur Anwendungsoptimierung. Darüber haben wir uns mit Stephan La Rocca, Business Development Manager bei der PITSS GmbH unterhalten. In seiner langjährigen Berufspraxis hat er bereits vielen großen und kleinen Unternehmen zur Reduktion ihrer Wartungskosten erfolgreich verholfen.

Herr La Rocca, was hat die Wartung einer Anwendung mit der Codequalität zu tun und warum wird dieses Thema immer populärer?

Oracle-Anwendungen haben in den letzten 20-30 Jahren die IT-Welt dominiert. Es gehört dazu, dass Unternehmenssoftware mit der Zeit immer wieder erweitert und angepasst wird. Wenn das aber über mehrere Jahrzehnte hinweg gemacht worden ist, endet es in einer riesigen, komplexen Anwendung. 

Früher war es nicht üblich, dass man sich Gedanken über Dead Code bzw. technische Schulden macht. Heute stellen Unternehmen mit Legacy-Anwendungen im Einsatz fest, dass kaum einer ihrer Mitarbeiter in der Lage ist, die Applikation zu überblicken. Fehler sind so nur sehr schwer zu beheben, geschweige denn neue Funktionalitäten und Verbesserungen einzuführen. Altanwendungen weisen oft einen beträchtlichen Anteil an technischen Schulden auf und kosten Unternehmen eine Menge an personellen und finanziellen Ressourcen. 

Also gilt es, die Komplexität einer Alt-Anwendung zu reduzieren, um Kosten zu sparen?

Genau so ist es. Anstatt dass sich Entwickler um neue Features kümmern, verbringen sie derzeit noch viel zu viel Zeit damit, alte Fehler zu beheben. Daher ist es so wichtig, die Zeit für Wartung so gering und effizient wie möglich zu halten. Bei einer guten Codequalität entstehen solche Probleme schon mal viel seltener und wenn mal was passiert, ist es einfacher zu beheben. 

Was können Unternehmen tun, um die Codequalität ihrer Anwendungen zu verbessern und damit die Wartung zu vereinfachen?

Legacy-Anwendungen lassen sich in der Regel sanieren. Einmal bereinigt bzw. optimiert, wird ihre Wartung viel einfacher und ressourcenschonender. Allerdings ist die manuelle Bereinigung einer komplexen Anwendung nahezu unvorstellbar. Bei PITSS haben wir eine spezielle Software entwickelt, die Altanwendungen sehr präzise durchdringen und analysieren kann. Dieselbe Software identifiziert alle ungenutzten Teile und entfernt sie im Nu. Dies spart Entwicklern enorm viel Arbeit und die Anwendung ist innerhalb kürzester Zeit wieder leicht und leistungsfähig.

Anstatt dass sich Entwickler um neue Features kümmern, verbringen sie viel zu viel Zeit damit, alte Fehler zu beheben. Gute Codequalität ist daher besonders wichtig, um die Zeit für Wartung so gering und effizient wie möglich zu halten.

Woher weiß man, dass eine Codebereinigung das Richtige ist, um eine Anwendung zu optimieren und ihre Wartungskosten zu reduzieren?

Wir führen immer einen bestimmten Satz von Analysen durch: Wir fangen an mit einem Assessment und enden mit einer toolgestützten Codeanalyse. Persönliche Interviews mit den entscheidenden Personen gehören ebenfalls dazu. So können wir die Schwachpunkte der Software sehr genau identifizieren und erzielen für jeden Kunden ein individuelles Ergebnis. 

Welche weiteren Vorteile bringt die PITSS-Methode für Unternehmen?

Eine Analyse mit unserem Tool deckt verschiedene Bereiche ab: Redundanzen und Dead Code beseitigen, Refakturierung, Dokumentation. Wir ermöglichen es unseren Kunden, das große Ganze zu sehen, ihre Software einfacher zu überblicken. Mit diesem strukturierten Wissen arbeiten sich Mitarbeiter in die Altsoftware viel einfacher ein. Auch Fragen zur Anwendung lassen sich schnell beantworten.

Zum Beispiel waren bei einem unserer Kunden an mehreren Stellen im Code Bedingungen programmiert, die Probleme verursacht haben. Doch bei fünf Millionen Zeilen Code ist es unmöglich herauszufinden, wo sich diese Bedingungen genau befinden. Mit unserem Tool war die Aufgabe innerhalb von wenigen Sekunden erledigt. Bei solchen und anderen ähnlichen Beispielen können wir extrem viel helfen. 

Wie nachhaltig ist eine Codebereinigung wirklich?

Nach einer toolgestützten Codebereinigung tritt eine unmittelbare Verbesserung der Codequalität ein. Nichtsdestotrotz können im weiteren Nutzungsverlauf einer Anwendung neue Komplikationen auftreten. Zum Teil hängt das von der Art und Weise ab, wie weiterentwickelt wird. Eine Regel besagt, dass ein Drittel der in der Entwicklung investierten Zeit regelmäßig für das Aufräumen aufgewendet werden sollte. Es sei denn, man setzt unser Tool dauerhaft ein – denn die Möglichkeit, es zu erwerben, gibt es auch. Dann kann eine ideale Codequalität auf Dauer garantiert werden. Aufräumzeiten werden um bis zu 90% kürzer und Wartungskosten lassen sich locker um mindestens die Hälfte reduzieren. Etwas Besseres kann ich nicht empfehlen, selbst wenn ich das wollte.

 

Vielen Dank für das Gespräch, Herr La Rocca!